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Rückblick auf die Gedenkveranstaltung vom 22. Juni 2021

Zum Ende der Gedenkveranstaltung legten Besucher Blumen auf den 6 Bronzetafeln mit Namen der Bestatteten nieder, während die Namen verlesen wurden.

Am 22. Juni lud das Forschungsteam aus Anlass des Jahrestags des deutschen Überfalls auf die UdSSR 1941 zum gemeinsamem Gedenken an die auf dem Gräberfeld X bestatteten sowjetischen Kriegsgefangenen auf den Stadtfriedhof ein. Nach einleitenden Grußworten durch die Forschungsleiterin Prof. Dr. Benigna Schönhagen begrüßte Universitätsrektor Prof. Dr. Bernd Engler die Anwesenden. Er betonte die Verantwortung der Universität für die Aufarbeitung Ihrer Rolle im Nationalsozialismus. Die Stadtverwaltung und den Baden-Württembergischen Landtag vertraten jeweils Dagmar Waizenegger und Dr. Dorothea Kliche-Behnke, welche die Wichtigkeit der historischen Aufarbeitung hervorhoben, allerdings auch mahnten, dass Gedenken nie zu einem leeren Ritual werden dürfe.

Jonas Metten verliest die Biographie von Sedrak Awedisjan.

Stefan Wannenwetsch aus dem Forschungsteam ordnete hierauf die Verwendung von Kriegsgefangenen durch die Tübinger Anatomie historisch ein und erklärte die große Zulieferung von toten Rotarmisten unter anderem mit der Verlegung der Marineärztlichen Akademie aus Kiel nach Tübingen im Jahr 1941. Dass das Schicksal der auf dem Gräberfeld bestatteten Menschen nicht nur aus Zahlen und Daten bestand, illustrierten die von Jonas Metten verfassten Biographien von Sedrak Awedisjan, Iwan Nikitenko und Schichamir Gadirow.

 

Abschließend wurden die Namen der 156 auf dem Gräberfeld X bestatteten sowjetischen Kriegsgefangenen verlesen und Blumen niedergelegt.

Stefan Wannenwetsch ordnet Anatomie und Gräberfeld historisch ein. Im Hintergrund v.l.n.r.: D. Kliche-Behnke, B.Engler, D. Waizenegger.