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Zur Zukunft des Gräberfeld X als Gedenkstätte

Abgeordnetenbesuch in der Ausstellung und am Gräberfeld X

Wie geht es mit dem Gräberfeld X weiter, wenn sowohl das Forschungsprojekt als auch die Ausstellung »Entgrenzte Anatomie« im September 2024 zu Ende gehen werden? Diese Frage stand auch zur Diskussion, als am 22. Februar Fadime Tuncer und Daniel Lede Abal, beide Mitglieder der grünen Landtagsfraktion in Stuttgart, die Ausstellung und das Gräberfeld X besuchten.

Fadime Tuncer hat sich zum Ziel gesetzt, alle Gedenkstätten in Baden-Württemberg zu besuchen, um sich einen fundierten Überblick über die Gedenkkultur im Land zu verschaffen. Für deren künftige Ausgestaltung trägt auch die Abgeordnete aus Weinheim Verantwortung, bearbeitet sie für ihre Fraktion doch dieses Thema. Der Tübinger Abgeordnete Daniel Lede Abal wiederum zeichnet sich als Parlamentarischer Geschäftsführer mit für die Finanzierung der Gedenkstätten im Land verantwortlich.

Anatomie und Gräberfeld X

Mit den Fragmenten des Gedenksteins ist auch das Gräberfeld X in der Ausstellung präsent. Foto: Michael Sturm/GEA.

Beide nahmen sich viel Zeit, um sich durch die Ausstellung führen zu lassen. Benigna Schönhagen und Stefan Wannenwetsch stellten ihnen und ihren Mitarbeiter:innen die Stationen zur Frühgeschichte der Anatomie, zur Rolle des Fachs in der NS-Zeit und den Grenzüberschreitungen der Anatomen sowie zur schleppenden Aufarbeitung nach 1945 vor. Hierbei wurde deutlich, wie gut sich das Thema für eine zielgruppenspezifische Bildungsarbeit eignet. So besuchen regelmäßig FSJ-Gruppen, Klinikmitarbeiter:innen, Schüler:innen- und Studierendengruppen die Ausstellung. Auch die Polizei nahm eine Führung durch die Ausstellung als Möglichkeit zur historisch-politischen Fortbildung wahr und fragte, wo und wie nach Ausstellungsende die Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werde.

Auf dem Gräberfeld X. Foto: Michael Sturm/GEA.

Am Nachmittag folgte ein Besuch auf dem Gräberfeld X. Dort stellte Benigna Schönhagen die Ausbaustufen vor, die der Gedenkort seit 1952 erfahren hat. Sie betonte, dass das Ergebnis des Forschungsprojekts nicht zu einer weiteren Stele dort führen solle. Wichtiger sei, das Gräberfeld X dauerhaft in der lebendigen Erinnerungskultur zu verankern. Die Vision, das Gräberfeld X zu einer arbeitenden Gedenkstätte auszubauen, stieß bei Fadime Tuncer und Daniel Lede Abal auf Verständnis und Zustimmung.