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Gedenkenveranstaltungen

  • Gedenkveranstaltung am 28. Januar 2024

ZACHOR – GEDENKE!

Erinnerung an die jüdischen Toten auf dem Gräberfeld X

Josef Schuster und Josef Bukofzer – so lauten die Namen zweier jüdischer Opfer, die 1938 und 1942 in die Tübinger Anatomie verbracht und später auf dem Gräberfeld X verscharrt wurden.

Ihrer gedenken wir am
28. Januar 2024, 15 Uhr, am Gräberfeld X auf dem Tübinger Stadtfriedhof.

Lange herrschte die Überzeugung vor, unter den Anatomietoten befänden sich keine jüdischen Opfer. Das Forschungsprojekt Gräberfeld X konnte das richtigstellen. Dass noch weitere Personen jüdischen Glaubens unter den Anatomietoten sind, kann nicht ausgeschlossen werden.

Zum Internationalen Gedenktag an die Opfer des Holocaust werden nun erstmals im Beisein von Rabbiner Mark Pavlovsky, der Prorektorin Prof. Dr. Karin Amos und der Tübinger Bürgermeisterin für Soziales, Ordnung und Kultur Dr. Gundula Schäfer-Vogel die Lebensgeschichten von Josef Schuster und Josef Bukofzer am Gräberfeld X vorgestellt.

Ihrer zu gedenken, dazu laden wir Sie herzlich ein!

Ablauf

Grußworte

Rabbiner Mark Pavlovsky
Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs

Prof. Dr. Karin Amos
Prorektorin Universität Tübingen

Dr. Gundula Schäfer-Vogel
Bürgermeisterin für Soziales, Ordnung und Kultur Universitätsstadt Tübingen

Biographien & historischer Kontext

Stefan Wannenwetsch
Prof. Dr. Benigna Schönhagen

Musikalische Begleitung

Jörg Dold (Klarinette)

 

  • Gedenkveranstaltung am 22. Juni 2021 | Rückblick

Zum Ende der Gedenkveranstaltung legten Besucher Blumen auf den 6 Bronzetafeln mit Namen der Bestatteten nieder, während die Namen verlesen wurden.Am 22. Juni lud das Forschungsteam aus Anlass des Jahrestags des deutschen Überfalls auf die UdSSR 1941 zum gemeinsamem Gedenken an die auf dem Gräberfeld X bestatteten sowjetischen Kriegsgefangenen auf den Stadtfriedhof ein. Nach einleitenden Grußworten durch die Forschungsleiterin Prof. Dr. Benigna Schönhagen begrüßte Universitätsrektor Prof. Dr. Bernd Engler die Anwesenden. Er betonte die Verantwortung der Universität für die Aufarbeitung Ihrer Rolle im Nationalsozialismus. Die Stadtverwaltung und den Baden-Württembergischen Landtag vertraten jeweils Dagmar Waizenegger und Dr. Dorothea Kliche-Behnke, welche die Wichtigkeit der historischen Aufarbeitung hervorhoben, allerdings auch mahnten, dass Gedenken nie zu einem leeren Ritual werden dürfe.

Stefan Wannenwetsch aus dem Forschungsteam ordnete hierauf die Verwendung von Kriegsgefangenen durch die Tübinger Anatomie historisch ein und erklärte die große Zulieferung von toten Rotarmisten unter anderem mit der Verlegung der Marineärztlichen Akademie aus Kiel nach Tübingen im Jahr 1941. Dass das Schicksal der auf dem Gräberfeld bestatteten Menschen nicht nur aus Zahlen und Daten bestand, illustrierten die von Jonas Metten verfassten Biographien von Sedrak Awedisjan, Iwan Nikitenko und Schichamir Gadirow.

 

Abschließend wurden die Namen der 156 auf dem Gräberfeld X bestatteten sowjetischen Kriegsgefangenen verlesen und Blumen niedergelegt.